„Zentrale für Himmelsangelegenheiten“ steht auf dem Klingelknopf des kleinen mobilen Büros. Du kannst es dir am ehesten wie eines dieser neuen Tiny-Häuser vorstellen: klein, minimalistisch, auf Rädern. Aber nicht so schmuck und modern, sondern eher abgerockt und voller Kratzer. Innen drin herrscht ein aufgeregtes Gewusel all der Mitarbeitenden, die rund um die Uhr mit offen Ohren, Augen und Herzen unterwegs sind, um den Himmel auf der Erde zu vertreten.
Ursprünglich sollte die Zentrale an einem festen Platz stehen bleiben, dessen Ort gut beworben würde, so dass alle zu ihr finden könnten, die sich mit einem Wunsch an sie wenden wollten. Dafür auch das Klingelschild. Doch niemand hatte je geläutet. Und so war die Zentrale zu einem mobilen Einsatzkommando geworden, immer auf dem Weg an den Ort, wo der Bedarf von Himmel auf der Erde am größten war.
Eine Journalistin, die irgendwann darauf aufmerksam geworden war, hatte gedacht, dass die Zentrale somit wohl am ehesten bei Kirchen oder Friedhöfen zu finden sei. Doch weit gefehlt.
Die Zentrale hat schon an vielen Orten Halt gemacht: auf dem Schulhof, unter der Brücke, neben der Fabrik, an der Flusspromenade, im Familien-Garten, im Obdachlosenasyl, am Busbahnhof, auf dem Wochenmarkt, ... Es gibt kaum einen Ort, an dem die Zentrale noch nicht war.
Aktuell steht sie übrigens vor der Notaufnahme des Krankenhauses. Mit dem Befeuern des himmlischen Lichts, von dem Patienten, Mitarbeitende und Angehörige Hoffnung zehren, ist sie ziemlich ausgelastet!
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